Historische Verantwortung Deutschlands besteht fort – Untaten der Nazis dürfen nicht relativiert werden

Bild: Angelika Aschenbach

Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am morgigen Mittwoch hat die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag und der SPD in Hessen, Nancy Faeser, davor gewarnt, die unmenschlichen Gräuel des nationalsozialistischen Unrechtsregimes und seiner Helfer zu relativieren. Faeser warnte vor einer Erosion der Erinnerungskultur durch Gleichgültigkeit, geschichtliches Unwissen und die Versuche von Vertretern des rechten politischen Spektrums, die Untaten der Nazis zu relativieren und kleinzureden.

Sie sagte: „Die massenhafte Ermordung von Millionen Menschen jüdischen Glaubens, von Sinti und Roma, von Homosexuellen, von Menschen mit Behinderungen, von Frauen und Männern des Widerstandes ist für immer ein Teil unserer Geschichte, der zu Scham und Trauer Anlass gibt. Von jenen Deutschen, die damals schwerste Schuld auf sich geladen haben, lebt heute kaum noch einer. Aber wir Nachgeborenen müssen uns der Verantwortung stellen, die uns die dunkelste Phase in der Geschichte unseres Landes aufgegeben hat. Es ist unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass die liberale Zivilgesellschaft, die freiheitliche Demokratie und der wehrhafte Rechtsstaat in Deutschland geschützt und verteidigt werden. Politische Bildung und Aufklärung sind Mittel, um gegen Radikalismus und Menschenverachtung zu immunisieren. Deswegen bin ich sehr dafür, dass alle Jugendlichen während ihrer Schullaufbahn eine KZ-Gedenkstätte besuchen. Denn es gilt, das Erinnern zu stärken und die Erinnerung wach zu halten. Das völkische Denken, das am rechten Rand wieder wächst, muss Anlass zur Sorge geben. Nationalistischer Hass und blindwütige Hetze, die vielen Menschen in Deutschland wieder entgegenschlagen, dürfen nicht ignoriert, nicht toleriert und nicht hingenommen werden. Die Aufrechten und Anständigen in diesem Land müssen zusammenstehen gegen jeden Versuch, das Geschehene kleinzureden, die deutsche Geschichte zu schönen und die demokratischen Errungenschaften der letzten 76 Jahre zu beschädigen. An diesen Auftrag erinnert uns der 27. Januar, der Tag an dem Auschwitz befreit wurde, jedes Jahr aufs Neue.“