CDU-Minister Lorz schickt Abiturienten vorsätzlich ins Risiko – Schnelltests ersetzen Masken nicht

Bild: Angelika Aschenbach

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Christoph Degen, kritisiert die von CDU-Kultusminister Alexander Lorz verfügte Aufweichung der Maskenpflicht während der schriftlichen Abiturprüfungen. Der Minister hatte in dieser Woche angekündigt, dass Schülerinnen und Schüler, die zuvor negativ auf das Corona-Virus getestet wurden, ihre Abi-Klausuren ohne Mund-Nasen-Maske schreiben dürften. Dazu sagte Christoph Degen heute in Wiesbaden:

„Der Minister setzt ein völlig falsches Zeichen, wenn er festlegt, dass ein negativer Schnelltest die Maske ersetzen kann. Nach dieser Logik müsste man überall die Maskenpflicht für negativ getestete Personen aufheben. Das geschieht mit gutem Grund nicht: Denn die freiwilligen Schnelltests liefern eine Momentaufnahme, sie sind aber nicht zu hundert Prozent zuverlässig und können das Virus erst ab dem dritten Tag nach einer Ansteckung nachweisen. Infizierte können das Corona-Virus aber ab dem ersten Tag auf andere übertragen. Deswegen ist es völlig falsch, den Abiturientinnen und Abiturienten die Testung mit der Aussicht auf maskenfreie Abiturprüfungen versüßen zu wollen. Es gibt keine andere Möglichkeit, sich selbst und andere zuverlässig vor einer Corona-Infektion zu schützen, als Abstand zu halten und Maske zu tragen – gerade in geschlossenen Räumen. Die Maskenpflicht für die Abiturientinnen und Abiturienten aufzuweichen, ist verantwortungslos und gefährlich. Wieso der Kultusminister das Infektionsrisiko während der schriftlichen Abiturprüfungen mutwillig vergrößert, ist nicht nachvollziehbar – und das geht nicht nur mir so, sondern auch den Lehrkräften und den Schulleitungen, die über die Festlegung ‚Test statt Maske‘ entsetzt sind. Entweder, der Kultusminister wusste wieder einmal nicht, was er tut – oder er schickt die Abiturientinnen und Abiturienten vorsätzlich ins Risiko. Um die Angelegenheit parlamentarisch zu klären, hat meine Fraktion für den kommenden Mittwoch eine Sondersitzung des zuständigen Landtagsausschusses beantragt. Es wäre für alle Beteiligten das Beste, wenn Minister Lorz bis dahin ein Einsehen hätte und seine Fehlentscheidung korrigieren würde.“